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Automatisierung von Bogentechniken und Spieltechniken

Ich habe erst mit 47 Jahren angefangen Geigenunterricht zu nehmen, dabei auch Unterrichtspausen hinnehmen müssen ( aus privaten gründen ) und bin jetzt so ca. 6 Jahre dabei. Eigentlich kann ich trotzdem sehr zufrieden sein, weil ich mittlerweile in einem ambitionierten Laien-Orchester spiele, indem meine Geigenlehrerin selbst Mitglied und die Konzertmeisterin ist, und die Schülervorspiele sind für mich auch nicht mehr so schlimm, weil ich nicht mehr so aufgeregt bin und auch alles ganz gut klappt. Verglichen mit den anderen Schülern brauche ich micht zumindest nicht “Verstecken”.
Dennoch klappen mir viele Spieltechniken noch nicht sicher genug. Die Bogentechnik – spiccato – z.B. das Spiel über mehrere Saiten ( Akkorde z.B.), in der linken Hand das Greifen und umsetzen von verschiedenen Doppelgriffen, besonders wenn die Finger gekreuzt sind, das Armvibrato usw. Das kriegen die jüngeren lockerer und schneller, flockiger hin. Wenn ich daran übe, schaffe ich die einzelnen Techniken, aber mehrere verschiedene Aufgaben sehr schön umzusetzen, fällt mir schwer, d.h. sind noch nicht so gut automatisiert, dass es auch gleichzeitig umsetzbar ist.

Da ich mich dann leicht selbst unter Druck setze, kriege ich dann keine wirklich dauerhaften Verbesserungen in der Bogentechnik hin….. so sehe ich dass. Ich würde hier gerne mehr Routine entwickeln und Sicherheit für mich gewinnen. Vielleicht habt ihr da Tipps, Erfahrunen oder lehrreiche Übungen ?????
Meine Lehrerin sagt, dass es selbstverständlich ist und auch nicht zu erwarten ist. Sie sagt, ich sei schon recht weit gekommen, als Erwachsene Schülerin und würde auch durch meinen Ehrgeiz mehr erreicht haben, als die anderen Erwachsenen Schüler, die sich häufig gar nicht erst der “Technik” stellen, aber beruhigend ist das nicht, weil ich schon auch Schwierigkeiten überwinden will.

Author:

Ich spiele für mein Leben gern Geige. Bin erst als Erwachsene angefangen und(Habe bis Ende 2012 in zwei verschiedenen Orchester für Anfänger mitgespielt. Seit 2013 bin ich in dem Orchester, in dem auch meine Geigenlehrerin mit spielt, bzw. Konzertmeisterin ist.

4 Comments Write a comment

  1. Zuallererst einmal herzlichen Glückwunsch!
    Es ist immer toll, wenn auch Erwachsene beginnen, ein Instrument zu lernen! Meiner Erfahrung nach sind sie in vielen Dingen viel schneller, als Kinder, aber manches geht halt nicht mehr so einfach. Das ist vollkommen normal!
    Das darf dich auch nicht verunsichern und schon gar nicht sollst du dich selbst unter Druch setzen! Das funtkioniert nicht. Das stelle ich zumindestens immer wieder fest.
    Mein erster Rat ist in solchen Fällen: zuallererst tief durchatmen und dich freuen, auf das, was du gleich machen wirst.
    Und das sage ich nicht nur zu Erwachsenen, sondern auch zu Kindern und Jugendlichen.
    Sehr oft beobachte ich nämlich, dass Schüler aus lauter Konzentration auf die gestellte Aufgabe darauf vergessen, zu atmen. Wenn ich sie darauf aufmerksam mache, stellen sie fest, dass ihnen das gar nicht aufgefallen ist….

    Wenn du stolz bist auf das, was du schon erreicht hast, wird es einfacher, noch mehr zu erlernen.
    Es ist aber trotzdem auch so, dass man als Erwachsener nicht mehr so flexibel und locker ist, weil man zu viel über alles nachdenkt, alles genau analysiert und sich dadurch verzettelt und vom Wesentlichen abkommt. Oft ist es besser, es einfach zu tun, zu versuchen, zu spüren, was gerade passiert, als zu viel darüber nachzudenken.
    Erwachsene sind normalerweise auch nicht mehr so biegsam und locker, wie Kinder. Ist halt so. Dadurch brauchen sie für manche technische Dinge eben etwas länger. Andererseits geht es am Anfang üblicherweise viel schneller, als bei den “Kleinen”. Damit müssen sich die Kinder eben abfinden (ich habe schon mehrfach Mutter und Kind unterrichtet, das ist manchmal schlimmer, als Geschwister oder Freundinnen :rolleyes: )

    Ich wünsche dir viel Freude weiterhin mit der Geige!

    Viele Grüße,
    Susanne

  2. Hallo, Susanne,

    Recht hast Du, ich möchte oft alles “richtig” machen, denke zu viel nach und stehe mir wohl damit manchmal selbst im Weg. Vielleicht lässt sich so auch erklären, das ich im Orchester lockerer bin, schneller lerne etwas um zu setzen und mir mehr zutraue. Ich bin hält eher zu Selbstkritisch ….
    Deshalb versuche ich nun einfach auch nach vielen Spielmöglichkeiten zu suchen. Leider ist das nicht so einfach, weil es schwer ist, Spielpartner/innen zu finden. Erwachsene, mich eingeschlossen, haben oft das Problem auch beruflich und familiär sehr eingebunden zu sein und dann sind Termine schwer zu koordinieren.

    LG Ilka

  3. Hallo Ilka,
    mit Deinem Problem bist Du nicht alleine. Ich habe mit Mitte 30 angefangen, Klavier spielen zu lernen, mit Ende 30 dann Cello und spiele letzteres jetzt auch im 6. Jahr. Bogentechnisch stehe ich vor den gleichen Fragen. Es ist zwar schwer, Grenzen zu akzeptieren, auch weil meine Cellolehrerin mich genauso fordert, wie ihre jungen Schüler. Als Erwachsener kann man jedoch auch den “Luxus” genießen, nicht mehr alles spielen zu müssen, sondern sich sozusagen die Rosinen rauspicken zu können. Die Gelassenheit des Orchesterspiels mitzunehmen, könnte ein Ansatz sein. Nicht mit dem Gedanken an die Erfüllung von Prüfungsanforderungen in den Unterricht gehen, sondern sich zu fragen, welches Stück gefällt mir gerade sehr gut oder welches Stück möchte ich eventuell in einem halben Jahr spielen können. Alles andere kommt dann von alleine. Ich wünsche Dir noch viel Freude!
    LG Johanna

  4. Hallo, Johanna,

    danke für Deine Antwort. Es tut schon gut auch von anderen zu hören, dass es ihnen ähnlich geht. Meine Geigenlehrerin hat mich in das Orchester aufsteigen lassen, weil ich eigentlich eher ehrgeizig bin und unter der Bedingung, dass ich mich schon bereit bin, einiges zu schaffen. Ich habe zwar schon in zwei anderen Laien-Orchestern gespielt, die jedoch eher Bearbeitungen von Stücken gespielt haben oder für Originalkonzerte lange geübt haben. Hier ist es so, dass es mehr Konzerte gibt und die anderen auch seit Kindheitsbeinen an spielen. Dadurch sind sie spielerisch auch mir, als Späteinsteigerin überlegen. Mir fällt da besonders schwer, eben ziemlich schnell Techniken zu kombinieren und dabei auch alles unter Kontrolle zu haben. D.H. konzentriere ich mich auf die Striche und die Bogeneinteilung, kommt z.B. das Vibrato zu kurz.. Und gerade die Bogeneinteilung ist noch nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Da meine dLehrerin Konzertmeisterin ist, sieht sie alles……. da sie sehr nett ist und mich sehr unterstützt, fühle ich mich schon recht gut aufgehoben. Wir üben im Unterricht halt auch die Orchestersachen. Aber irgendwie ist immer wenig Zeit, ….. und ich würde halt schon beim Üben systematisch diese Flexibilität üben wollen. Momentan versuche ich mir so eine Art Unterrichtsplan zu erstellen……. für Bogentechnik, Bogeneinteilung,, Vibrato, Geläufigkeit, Lagen usw. eine bestimmte Zeit und dann die Orchesterstücke und das Vorspielstück. Aber, da sieht man schon, eigentlich ist das sehr viel und mit Familie und Berufstätigkeit bleibt halt immer etwas auf der Strecke.
    Bei den vorspielen sieht man dann halt, wie schnell die Kinder und Jugendlichen mit einer Leichtigkeit Aufgaben bewältigen, für die ich halt einfach meine Zeit brauche. Das Armvibrato z.B. ….. die KInder sehen es und setzen es sofort um, ich brauch da echt manchmal einen eher mühsamen Weg.

    Trotzdem…… auch wenn es hier so scheint, bin ich nicht nur frustriert, sondern spiele für mein Leben gerne Geige und übe auch gerne. Und natürlich habe auch ich meine Erfolge…. . Es ist für mich halt die Frage, wie kann ich dass Üben so effizient gestalten, dass ich vieles viel selbstverständlicher hinkriege und….. ganz wichtig, zwar den Kopf ausschalte und trotzdem konzentriert und genau übe. ……..

    LG Ilka

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