Hallo in der Gamben-Ecke, gestern hat mich jemand gefragt ob es denn nur Gamben mit Bünden gibt, oder auch welche ganz ohne Bünde? Ich bin zwar bei meinen Bekannten die Auskunft für alles mit Noten und mit Saiten 😉 das konnte ich aber nicht beantworten. Schränkt das beim Spielen nicht sehr ein, mit den Bünden? Seit es das Vibrato gibt müsste doch auch schon jemand auf den Gedanken gekommen sein, Gamben ohne Bünde zu bauen.
Ich kenn nur Gamben mit Bünden und weiß auch nicht warum man auf der Gambe vibrieren soll? Barock soll man doch sowieso ohne Vibrato spielen, und noch ältere Sachen sowieso.
Hi!
Vibrato ist natürlich auch mit Bünden möglich, man höre sich mal an was Gitarristen so machen. Richtig ist wohl, daß in der Alten Musik weitgehend auf Vibrato verzichtet wurde – wir waren aber nicht dabei…
Bünde gehören einfach zur Gambe, diese wurden über einen sehr langen Zeitraum so gebaut. Einschränkung durch die Bünde? Man schaue sich mal Sololiteratur für Gambe an, da werden – wie auf der Gitarre – Akkorde mit allen vier Fingern gegriffen, auf einem bundlosen Instrument diese sauber zu intonieren ist nahezu eine Unmöglichkeit. In diesem Punkt ermöglicht die Bundierung eine Freiheit, die auf bundlosen Instrumenten nicht gegeben ist.
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
spielst du selbst Gambe? Ich finde nämlich nicht, dass die Bünde für Sauberkeit in der Tonhöhe sorgen…
Wenn ich daneben greife, klingt der Ton trotz Bund grottenfalsch. (Hör dir mal Gambenneulinge an!)
Die Bünde sorgen für ein freieres Schwingen und einen klareren Klang, anders als wenn die Darmsaite unterhalb des Fingers auf dem Griffbrett herumschrabbelt. Ich hab meine Bassgambe mal ohne Bünde ausprobiert und dann doch wieder welche draufgeknotet.
Sicher hast du aber Recht damit, dass die Bünde bei Akkorden eine echte Hilfe sind, die passenden Griffstellen schnell zu finden.
Wie das mit den früheren Geigen mit Darmbesaitung war, weiß ich aber nicht…
Gambina