Mittagspause. Surfzeit 😎 Man findet ja bei eBay die schönsten Schätzchen, zum Beispiel diese Violine mit Amati-Zettel. Und man hat sie auch sonst ziemlich viel beklebt … Der Verkäufer behauptet gottlob nicht, es sei eine echte Amati. Welchen Preis würdet ihr vorschlagen? Nicht 25.000 Euro, glaube ich? :confused:
Hallo Miro, von Preisvorschlägen möchte ich gern absehen – noch mehr Phantasiezahlen muss man dazu nicht veröffentlichen. :rolleyes: Über die musikalischen Qualitäten der Geige kann man nur spekulieren, zumal offenbar einige Reparaturen anstünden.
Das “Innenleben” der Geige bietet Anlass zu interessanten Spekulationen – die doppelten Brandstempel A. MEISEL könnten zu Amand Meisel gehören (1828-1893), ein Klingenthaler, der zu Liebich nach Breslau gegangen war und in Schlesien geblieben ist. Vielleicht passt zu Meisel auch der Amati-Modellzettel, ähnliche Etiketten waren ja im Vogtland en vogue (nicht nur da, aber da eben schon …) Dann aber dieser Reparaturzettel von Liebich, datiert auf das Jahr 1825? Rätselhaft! Stimmt das Datum nicht, oder wurde ein älterer Zettel in diese Geige eingeklebt? Oder ist die Geige älter und Meisel hat seinen Stempel später eingebrannt? Oder ist alles falsch? Wer weiß – ein Zertifikat scheint nicht dabei zu sein. Man wäre ja fast versucht, das gute Stück aus Spaß an der historischen Freude zu kaufen, aber ich fürchte, es würden unüberbrückbare Differenzen über den Preis bleiben …
Na immerhin ist die etwas älter und hatte sicher ihre Qualitäten. Bei 25.000 ist man sicher von einer echten ausgegangen und hat den Preis für die vielen Reparaturen abgezogen.
Die könnte man die vielleicht tatsächlich kaufen und reparieren – da Nullen ja quasi nicht zählen.
Ein Zertifikat gibt es für solch ein Instrument sicher nicht – sonst gäbe es ja einen anderen Preis…
Es ist immer wieder faszinierend!
Jean Severin
Läuft so ein Lackbild eigentlich noch unter “Antikisierung”? 😉